Deutschlands höchste (öffentliche) Aussichtsplattform

In 232 Metern Höhe genießt man als Besucher des TK Elevator Testturms (ehemals thyssenkrupp Testtower) die fantastische 360-Grad-Sicht auf das Rottweiler Umland, die Schwäbische Alb und bei guter Sicht auch auf die Schweizer Alpen.

Den Berliner Fernsehturm mit der bis dahin höchsten Aussichtsplattform Deutschlands (203 m) und den Stuttgarter Fernsehturm als Baden-Württembergs höchste Plattform (152 m) hat der Testturm damit überrundet.

Testturm und Aussicht von der Plattform
Aussicht auf das Rottweiler Umland bzw. auf Rottweil (Bild links und rechts). Testturm im Oktober 2018 (mittleres Bild)

2.640 Tonnen Stahl und 15.000 Kubikmeter Beton waren nötig, um den filigran wirkenden Koloss fertig zu stellen. Das Schwergewicht ist so schwer, wie 8.000 Afrikanische Elefanten (40.000 Tonnen). Eingehüllt ist der Betonriese in eine 17.000 Quadratmeter große Hülle aus einem mit PTFE (z. B. Teflon) beschichteten Glasfasergewebe – einem technisch hoch leistungsfähigem Material, das sich selbst reinigt, langlebig ist und von weitem fast transparent anmutet. Die Hülle soll das Bauwerk vor intensiver Sonneneinstrahlung sowie Wind schützen und ermöglicht immer neue Lichteinfälle im Inneren des Turms. 

Apropos Licht: Zuletzt wurde der Turm während der Aktion "Night of Light" am 22.06.2020 rot beleuchtet – eine bundesweite Aktion, bei der in mehr als 6.000 deutschen Städten die unterschiedlichsten Veranstaltungsorte mit rotem Licht illuminiert worden waren, um auf die Probleme durch Corona-bedingte Veranstaltungsabsagen aufmerksam zu machen. 
Nach dem Eigentümerwechsel des gigantischen Bauwerks Mitte 2020 gab es eine Namensänderung: jetzt findet man den Turm unter dem neuen Namen TK Elevator Testturm.


Tests für die Städte von morgen

Das von bis zu 100 Ingenieuren geplante Bauwerk dient dazu unter realen Bedingungen Aufzugslösungen der Zukunft zu testen und Aufzugsinnovationen zu zertifizieren. Dabei werden Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 18 m/s (= 64,8 km/h) erreicht. Drei der zwölf vorhandenen Aufzugsschächte sind für das revolutionäre seillose Mehrkabinenaufzugsystem MULTI vorgesehen, das hier zur Marktreife gebracht werden soll. Die Technologie der Magnetschwebebahn halte Einzug in der Aufzugbranche, wodurch die Förderleistung um bis zu 50 Prozent gesteigert und der Raumbedarf in Gebäuden erheblich gesenkt werden könne, so las es sich auf der Homepage des damaligen Turm-Inhabers.
Der Testturm trage dazu bei, dass die Entwicklungszeit zukünftiger und bereits in der Konstruktionsphase befindlicher Wolkenkratzer auf der ganzen Welt verkürzt werden könne, heißt es weiter in den Erläuterungen.


Der Turm – ein Fenster ins Umland

Unabhängig von den beeindruckenden Zahlen und Zielen ist der Turm für den Besucher, was er einfach ist:
ein Fenster in die landschaftlich schöne Umgebung und natürlich auch in die technologisierte Zukunft..

Impressionen Testtower
Boden-Plattform (linkes Bild). Aussichtsplattform in 232 Metern Höhe (rechtes Bild)


Öffentliche Führungen werden jeweils sonntags um 14:00 Uhr an der Boden-Plattform durchgeführt, Preis/ Person: 9,00 € (Fahrt zur Aussichtsplattform nicht enthalten).
Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Seite News.


Für Wettkampfbegeisterte ein MUSS

Seit 2018 findet jedes Jahr im Herbst ein Lauf auf den Turm statt. Dabei überwinden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 1.390 Stufen und 232 Höhenmeter einzeln oder in Zweier-Gruppen zu Fuß bis zur Turmspitze. Derzeit ist das der höchste Treppenhaus-Lauf Westeuropas und wurde 2019 Teil der Deutschen Meisterschaften.
Eine weitere Besonderheit: die Möglichkeit als Polizisten/ Feuerwehrleute anzutreten und in Zweier-Teams in voller Berufsmontur die Treppen bis in schwindelerregende Höhen zu überwinden.

Der nächste TK Elevator Towerrun findet am 15.09.2024 statt und war binnen kürzester Zeit für die Teilnahme ausgebucht.

 

Irrtümer vorbehalten. Gültigkeit haben die Angaben auf der Homepage des Veranstalters/Eigentümers.  

Textquellen: Homepage der Stadt Rottweil; Homepage der TK Elevator Testturm
Fotos: © Monika Paj 2018